Ergebnisse PedMYCVAC

Es sind hier nur zusammenfassend die wichtigsten Erkenntnisse aufgeführt.
Für bessere Verständlichkeit werden Ergebnisse vereinfacht dargestellt.
Für konkrete Details wird auf die Veröffentlichung verwiesen.

Das MYKKE-Register konnte Anfang 2024 die Ergebnisse des PedMYCVAC-Projektes veröffentlichen.

PedMYCVAC erfasste in Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut bei Jugendlichen den Verlauf der Impfnebenwirkung einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach SARS-CoV2-Impfung.

Im Zeitraum Juli 2021 bis Dezember 2022 konnten insgesamt 56 Patienten eingeschlossen werden. Alle wurden maximal 21 Tage vor Diagnose der Myokarditis gegen Covid-19 geimpft.

Ergebnisse

  • 91% waren männlich, nur 9% weiblich.
  • 93% der Patienten waren zwischen 14 und 17 Jahre alt, nur vier Patienten jünger als 14 Jahre.
  • 89% wurden stationär behandelt.
  • Bei 7 Patienten (12,5%) bestand eine Vorerkrankung.

Die Hälfte aller Myokarditis-Fälle wurde nach der 2. Impfung beobachtet.

Zwei Patienten hatten innerhalb von 14 Tagen nach Impfung eine nachgewiesene Covid-Infektion.

Fast alle Patienten berichteten von Brustschmerzen, zwei Drittel von einem Leistungsknick mit starker Abgeschlagenheit.

Etwa ein Viertel klagte über Kurzatmigkeit oder hatte Fieber. 14% berichteten über Herzstolpern.

Fast alle hatten im Blut erhöhte Herzenzyme (NTproBNP/BNP und/oder Troponin).
Das CRP, welches eine Entzündung im Körper anzeigt, war bei etwa zwei Drittel erhöht.
Die Leukozyten im Blut (Bestandteil des Immunsystems) war bei jedem fünftem erhöht.

Wenn ein MRT durchgeführt wurde, zeigten sich bei drei Viertel eine unnormale (pathologische) Kontrastmittel-Anreicherung (LGE) oder Wassereinlagerungen im Herz (Ödem).

61% hatten ein auffälliges EKG, bei 20% wurden Rhythmus-Störungen im Langzeit-EKG gefunden.
Eine leicht reduzierte Herzfunktion hatten 23%.

Fast allen Patienten wurde ein Verzicht auf Sport und körperliche Schonung empfohlen. Der Zeitraum dafür war unterschiedlich.

60% erhielten keine Medikamente.
Etwa jeder vierte erhielt Medikamente gegen Herzinsuffizienz (u.a. Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika), 20% erhielten entzündungshemmende Medikamente.

Bei 11 von 56 Patienten wurde ca. 8 Tage nach der Impfung eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt und eine Herzmuskelgewebe untersucht. Bei einem weiteren Patient wurde sie bei weiter bestehende Beschwerden im Verlauf durchgeführt. 8 der 12 davon erfüllten die Kriterien für eine Myokarditis.

Es kam zu keinen schweren Verläufen mit kreislaufunterstützenden Medikamenten oder Beatmung.

Nachuntersuchung nach drei Monaten

Zu 49 Patienten lagen Untersuchungsergebnisse circa drei Monate nach Diagnose vor.

Die Mehrheit aller Patienten hatte nach der Entlassung keine Beschwerden mehr.

Etwa ein Viertel berichtete über verschiedene Beschwerden in der Zeit nach Entlassung, wie z.B.:
22% berichteten von ≥ 1 Episode mit kurzzeitigen Brustschmerzen.
13% hatten die volle Leistungsfähigkeit noch nicht wieder erreicht.

Bei fast der Hälfte waren noch diagnostische Auffälligkeiten zu sehen, unter anderem:

MRT weiterhin Kontrastmittel zu sehen  9 von 12
EKG-Veränderungen10 von 47
Herzenzyme erhöht  5 von 24
Rhythmus-Störungen im LZ-EKG  2 von 18
verminderte Herzfunktion (LVEF)  3 von 40

10 von 27 (37%) Patienten ohne Symptome hatten noch diagnostische Auffälligkeiten.

Nachuntersuchung nach neun Monaten

Wichtig: Bei nur 21 von anfangs 56 Patienten liegen Daten vor. Deshalb sind die Ergebnisse nur eingeschränkt aussagefähig.

Nur 1 Patient berichtete über Symptome in Zusammenhang mit einer kürzlichen Covid-19-Infektion.

Medikamente bekamen noch 4 von 21 Patienten.

Diagnostisch auffällig waren noch 9 von 21 Patienten, u.a.:

MRT-Auffälligkeiten  6 von 11
EKG-Veränderungen 2 von 21
verminderte Herzfunktion (LVEF)  3 von 21